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Nachrichten

  • Römisches Misstrauen konterkariert Synodalität

    Kolping-Bundespräses Hans-Joachim Wahl äußert sich mit Bedauern zu der Misstrauenserklärung des Vatikans an die deutschen Bischöfe.

    Die katholische Kirche in Deutschland sieht sich mit einem doppelten Vertrauensverlust konfrontiert. Seit Bekanntwerden der unsäglichen Missbrauchsfälle lässt die Kirchenverbundenheit katholischer Christen dramatisch nach; die bundesweiten Austrittszahlen sind weiterhin hoch. Es liegt auf der Hand, dass eine Evangelisierung und die Weitergabe des Glaubens ohne Vertrauen in die Kirche und in ihre Amtsträger im Keim ersticken muss. Notwendige Reformen, wie sie engagierte Laien auf Bitte und in Gemeinschaft mit den deutschen Bischöfen beim Synodalen Weg erarbeitet haben, um Fehlentwicklungen zu beseitigen, sind deshalb unumgänglich. Die Vorschläge des Synodalen Weges und die Pläne für eine Verstetigung der Teilhabe und Mitverantwortung aller Getauften im Synodalen Rat dienen der Stärkung des Bischofsamtes, nicht seiner Schwächung.

    Die Weltsynode im vergangenen Herbst hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Reformvorschläge des Synodalen Weges zudem Themen aufgreifen, mit denen die deutsche Kirche durchaus nicht alleinsteht. Vielmehr ist dort deutlich geworden, dass diese Themen  von vielen Bischofskonferenzen weltweit als diskussionswürdig und bedenkenswert erachtet werden. Der Vorwurf einer Spaltung der Kirche ist deshalb unangebracht. Ich frage mich: ist die Einheit der Kirche nicht viel mehr gefährdet, wenn Rom versucht, die weltweit sehr differenzierten Lebenswirklichkeiten der Menschen von oben herab zu reglementieren? Noch dazu mit Moralvorstellungen, die heutigen humanwissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechen? Wenn der Vatikan im Hinblick auf sein Amtsverständnis nötige Reformen verweigert? Wenn den Bischöfen und den engagierten Gläubigen das Vertrauen verwehrt wird, dass sie vor Ort im Sinne einer den Menschen zugewandten Verkündigung der Frohbotschaft Jesu Christi notwendige und angemessene Schritte gehen?

    Eine Verweigerung längst überfälliger Reformen hilft der Kirche nicht weiter: Auf diese Weise kann sie kein Vertrauen bei den Menschen zurückgewinnen. Auf diese Weise wird Rom weder Macht noch Einheit sicherstellen können. Auf diese Weise kann die von Papst Franziskus gewollte Synodalität nicht gelingen. Ich rufe deshalb Rom und die Bischöfe dazu auf, weiterhin den Dialog zu suchen und ernsthafte Schritte in Richtung einer synodal verfassten zukunftsfähigen Kirche
    zu gehen.

  • KOLPING als einer der besten Arbeitgeber ausgezeichnet

    KOLPING gehört zu den besten Arbeitgebern in Deutschland. Beim Ranking „Top Arbeitgeber in Deutschland: Gesundheit und Soziales“ kam der Sozialverband mit seinen Einrichtungen und Unternehmen auf Platz 19.

    KOLPING hat im Ranking „Top-Arbeitgeber in Deutschland“ im Bereich Gesundheit und Soziales“ den 19. Platz belegt. Das ist das Ergebnis einer breit angelegten Studie zum Ruf von Arbeitgebern, die das Magazin Stern und das Marktforschungsunternehmen Statista durchgeführt haben. Dazu wurden mehr als 33.000 Beschäftigte online befragt, ob sie einen Job in ihrer Firma empfehlen würden. In die Befragung wurden deutschlandweit 2.600 Arbeitgeber aus 24 Branchen mit mindestens 500 Beschäftigten einbezogen.

    KOLPING betrachtet Erwerbsarbeit, Familienarbeit und ehrenamtliche Arbeit grundsätzlich als gleichwertig und ermöglicht deren Vereinbarkeit. Zusammen mit seinen Einrichtungen und Unternehmen tritt KOLPING für die Gleichberechtigung und Gleichstellung aller Arbeitnehmenden in der Arbeitswelt ein. Davon profitieren die insgesamt rund 10.000 Beschäftigten in den Verbandssekretariaten und in bundesweit rund 230 Bildungseinrich-tungen sowie in Familienferienstätten, Hotels, und Wohneinrichtungen für Azubis, junge Menschen und Menschen in belastenden Lebenssituationen.

    Angesichts des immer drängenderen Fachkräftemangels in Deutschland ist die Zufriedenheit mit der Arbeit ein entscheidender Faktor bei der Bindung der Beschäftigten und spielt neben dem Gehalt eine wesentliche Rolle bei der Jobsuche. „KOLPING punktet vor allem mit einer sinnstiftenden Arbeit in einem Team engagierter Menschen“, sagt Alexandra Horster, Bundessekretärin des Kolpingwerkes Deutschland. Darüber hinaus bietet das Kolpingwerk flexible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten. KOLPING unterstützt die Fort- und Weiterbildung seiner Mitarbeitenden. Zudem intensiviert der Sozialverband seine Aktivitäten zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in allen Bereichen: So ist das Bundessekretariat als klimaneutral ausgezeichnet; Bauprojekte werden nach energetischen Gesichtspunkten optimiert. KOLPING fördert das Deutschlandticket und den Kauf eines Job-Rades. Darüber hinaus werden in einzelnen Einrichtungen und Unternehmen Maßnahmen zur Zukunfts- und Gesundheitsversorgung angeboten.

  • Dirmingen setzt starkes Zeichen für Menschlichkeit

    Dirmingen – Hunderttausende Menschen haben in den vergangenen Tagen an vielen Orten in ganz Deutschland gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit demonstriert. In Dirmingen (Gemeinde Eppelborn) sind am 31. Januar rund 300 Menschen auf die Straße gegangen, um ein Zeichen für Menschlichkeit, Demokratie und Solidarität zu setzen. Aufgerufen zu der Aktion hatte der Ortsrat Dirmingen gemeinsam mit der katholischen Kirchengemeinde Eppelborn-Dirmingen und der evangelischen Kirchengemeinde St. Wendel-Illtal. Das Interesse war größer als von den Veranstaltern gedacht: Die 200 Kerzen, die die beiden christlichen Kirchen gestiftet hatten, reichten nicht für alle Teilnehmenden. Vom Vorplatz der St. Wendalinus-Kirche zogen sie unter dem Klang der tiefsten Glocke – die zum mahnenden und erinnernden Geläut erklang – als „bewegte Lichterkette“ zur evangelischen Kirche, wo die dortige tiefe Glocke das Geläut übernahm.

    Unter den Demonstrierenden waren Menschen aller Altersgruppen – vom Baby bis zur Seniorin. Manche trugen Plakate mit Aufschriften wie „Für eine bunte Welt“ oder „Omas gegen rechts“, wieder andere die Regenbogenflagge. Auch aus benachbarten Dörfern waren Menschen extra nach Dirmingen gekommen, darunter die Kolpingfamilien Humes und Dirmingen, sowie Vertreter der örtlichen Vereinswelt. Die Kundgebung begleitete zudem die evangelische Trommelgruppe Uchtelfangen unter Leitung von Pfarrer Richard Boukumabi.

    „In Dirmingen leben viele Menschen mit Migrationshintergrund. Sie gehören fest zu unserem Heimatort", sagte Ortsvorsteher Frank Klein, der die Idee zu der Aktion hatte. „Wehret den Anfängen!“, rief er den Demonstrierenden zu, „vor 80 Jahren haben wir gesehen, wohin Faschismus führt.“ 

    Rassismus unvereinbar mit christlichem Menschenbild

    Der katholische Pfarrer, Dekan Achim Thieser, ergänzte: „Wir wollen nicht vergessen, was während des Nationalsozialismus geschah. Damals standen am Anfang die Aufkündigung der Grundrechte und die Verweigerung der Solidarität. Wir wollen sensibel machen für Menschen, die bei uns unsere Hilfe brauchen.“ Viele Menschen fühlten sich seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 auch in Deutschland nicht mehr sicher. Er erzählte von seiner Zeit als Pfarrer bei der Bundespolizeidirektion in Berlin, wo er jedes Jahr mit den neuen Anwärterinnen und Anwärtern der Bundespolizei im Rahmen des berufsethischen Unterreichtes die Synagoge besuchte. Diese Synagoge wurde in der Reichspogromnacht nicht zerstört, da ein mutiger Berliner Polizist Zivilcourage zeigte und sich dem braunen Mob entgegenstellte.„Auch als evangelische und katholische Christinnen und Christen wollen wir Stellung beziehen und beteiligen uns daher hier in unserer Heimat an der bewegten Lichterkette, da gerade Menschen, die ausgegrenzt werden, unsere Solidarität brauchen. Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und auch antidemokratische Bewegungen sind nicht vereinbar mit unserem christlichen Menschen- und Weltbild“, rief Thieser.

    "Wir brauchen Liebe statt Angst"

    Sein evangelischer Kollege, Pfarrer Daniel Storb, bekannte am Ende der Veranstaltung, in letzter Zeit häufiger Angst zu empfinden und sich zu fragen, ob auch in Zukunft ein Leben in Freiheit möglich sei. „Was passiert, wenn die gewinnen, die denken, dass Menschen einen unterschiedlichen Wert haben?“, fragte er. Doch habe ihm die Lichterketten-Aktion Mut gemacht, dass so viele Menschen für den Erhalt der Freiheit und Schutz der Demokratie demonstrieren. „Wir brauchen Liebe statt Angst, Hoffnung statt Verzweiflung, bunt statt braun." Dieser Meinung schloss sich eine Demonstrantin, die ein Schild mit „Achtet unser demokratisches Grundgesetz“ hochhielt, voll umfänglich an: „Was zwischen 1933 und 1945 passierte, braucht kein Mensch mehr – nirgendwo auf der Welt.“

  • Flagge zeigen - Aufruf und Terminübersicht geplanter Demonstrationen

    Flagge zeigen gegen rechtsradikale und antidemokratische Tendenzen

    Überall in Deutschland finden zurzeit Demonstrationen statt gegen rechtsradikales Gedankengut und für Demokratie.

    Wir laden alle Kolpingsfamilien unseres Diözesanverbandes ausdrücklich ein, bei solchen Veranstaltungen präsent zu sein und wortwörtlich Flagge zu zeigen:
    Das Mitführen der Kolping-Banner ist erwünscht.

    In Satz 3 unseres neuen Leitbildes heißt es (ähnlich wie schon im bisherigen): „Als demokratisch verfasster katholischer Sozialverband […] bekennen wir uns zu den Werten des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und nehmen gesellschaftliche und politische Verantwortung wahr.“
    Dafür steht Kolping. Und egal, wie hoch die Frustration oder der Ärger über Zustände, Entscheidungen oder konkrete Personen sind – daran halten wir fest.

    Jeder Mensch hat ein Recht auf seine Meinung und seine eigen politische Orientierung – ob eher rechtskonservativ oder links orientiert. Nur radikal und antidemokratisch darf sie nicht werden.

    Zeigen wir also, dass wir hinter der Demokratie stehen!

    „KOLPING lebt Demokratie. Jegliche Formen von politischen oder religiösen Extremismen haben in unserer Mitte keinen Platz.“ (Kolping-Leitbild, Satz 27)

    Der Diözesanvorstand

     

    Geplante Demonstrationen:
    15.03.2024 18:00 Uhr in Koblenz-Karthause
    16.03.2024 15:00 Uhr in Wadern, Marktplatz
    21.03.2024 15:00 Uhr in Saarbrücken zum Demokratiefest und um 17:00 Uhr zur Kundgebung anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus auf dem Landwehrplatz in Saarbrücken
    23.03.2024 11:00 Uhr in Neuwied, Deichvorgelände, Neue Treppenanlage
    07.04.2024 12:00 Uhr in Trier, Nordallee, vor der Porta Nigra

    Termine in eurer Nähe könnt ihr uns gerne zur Veröffentlichung schicken an: info(at)kolping-trier.de

     

    Ein Wort unseres Verbandsgründers Adolph Kolping:

    „Die Zeit ist wahrlich nicht dazu angetan, die Hände in den Schoß zu legen und dem schrecklich sich entwickelnden Schauspiele der neuen, politischen Weltgeschichte mutlos und tatlos zuzuschauen, endlich mit der feigen Ausrede, es nutze alles Kämpfen und Ringen doch nichts, unsere Gegner seien übermächtig und was kommen solle, lasse sich doch nicht abwenden. ... Wir halten das Sich-Wehren und Kämpfen mit den Mitteln und Kräften, die uns Gott gegeben hat, im Reiche Gottes, und also auch für Wahrheit und Recht auf Erden, für eine christliche Bürgerpflicht, zu deren Erfüllung jeder in seiner Art heute mehr als je aufgefordert ist. Es stehen die heiligsten Güter der Menschheit auf dem Spiel, da darf man nicht tatlos zusehen. Also greifen wir Gott vertrauend zum alten Tagewerke und hoffen, daß ihm Gottes Segen auch fürder nicht fehle.“

    (RV 1860, S. 554 f.)

  • Weihnachten der offenen Tür im Kolpinghaus

    Wenn am 24. Dezember 2023 das Kolpinghaus Trier wieder seine Türen öffnet, um Menschen am Heiligen Abend eine Freude zu machen – dann findet die Aktion "Weihnachten der offenen Tür" bereits seit 60 Jahren statt. Im Rahmen des Jubiläumsfest "170 Jahre Kolping in Trier " im September erzählte der ehemalige Hausleiter Bernhard Thull, wie es damals zur Aktion kam:

    "Am Heiligabend 1962 kamen während des ganzen Tages Obdachlose und Bedürftige ins Kolpinghaus und baten um Essen und Trinken. Da kam mir die Idee, das Haus an Heiligabend für diesen Personenkreis offen zu halten. Ich fuhr zu Radio Luxemburg und bat den zuständigen Chef, die 'Offene Tür' publik zu machen. Auch die Trierer Bahnhofsmission habe ich über das Ereignis informiert. Es kamen dann so viele Frauen, Männer und sogar schon Kinder, dass der große Saal voll besetzt war."

    In den folgenden Jahren haben sich dann auch die Trierer Kolpingsfamilien engagiert. Inzwischen wird die Aktion als Kooperationsveranstaltung des Kolpinghauses Trier, der Innenstadtpfarrei Liebfrauen und der Kolpingsfamilie der Kolpinggruppen im Bistum Trier durchgeführt. 

    Ab 15:00 Uhr sind alle Menschen, die an Weihnachten allein oder obdachlos sind, eingeladen, ins Kolpinghaus zu kommen und bei Kaffee und Kuchen, Weihnachtsliedersingen und einem warmen Abendessen ein paar schöne Stunden zu verbringen.

    Wer nicht bei der Feier dabei sein kann oder möchte, hat zwischen 15:00 und 16:00 Uhr die Möglichkeit, Essen und Weihnachtstüte abzuholen.

    Im letzten Jahr haben über 100 Personen – von jung bis alt – an der Feier teilgenommen. Damit "Weihnachten der offenen Tür" auch in diesem Jahr Menschen ein Stück von der Weihnachtsfreude verbreiten kann, freuen wir uns über jede Spende auf das folgende Konto:

                   Kolpingsfamilie der Kolpinggruppen im Bistum Trier
                   IBAN: DE23 3706 0193 3002 3130 56
                   Verwendungszweck "Weihnachten der offenen Tür"

    Allen, die zum Gelingen der Aktion durch Sponsoring und Spenden beitragen oder sie durch ihre Arbeit und Zeit unterstützen, sagen wir von Herzen Danke und vergelt's Gott! Frohe Weihnachten!

  • Rücknahme der Kürzungen im Sozial- und Jugendbereich muss nach Karlsruher Urteil Bestand haben

    Die Proteste der Jugendverbände und der freien Wohlfahrtpflege haben Erfolg gezeigt. Der Haushaltsausschuss hat die geplanten Kürzungen zurückgenommen. Nachdem das Bundesverfassungsgericht die Umwidmung von Geldern im Haushalt 2021 für nichtig erklärt hat, darf die Zukunft der Sozial- und Jugendarbeit nicht erneut zur Disposition gestellt werden.


    Köln – 30.11.2023

    Mit großer Erleichterung haben die Kolpingjugend und das Kolpingwerk Deutschland zur Kenntnis genommen, dass sich die Fachpolitiker*innen in der Bereinigungssitzung zum Bundeshaushalt 2024 auf eine Rücknahme der Kürzungen, vor allem im Kinder- und Jugendplan des Bundes, aber auch im Bereich der Freiwilligendienste und der Arbeitsmarktintegration verständigt haben.

    Wie viele andere gesellschaftliche Organisationen, die im Bereich der Sozial- und Jugendarbeit tätig sind, hatte sich auch das Kolpingwerk mit seiner Jugendorganisation in den vergangenen Monaten vehement gegen die Kürzungen ausgesprochen und verdeutlicht, dass diese einen massiven Einbruch der Infrastruktur in diesen Bereich nach sich ziehen würde. „Umso mehr freut es uns, dass im parlamentarischen Verfahren die Bedeutung der Jugend- und Sozialpolitik hervorgehoben und gestärkt wurde“, sagt Alexandra Horster, Bundessekretärin des Kolpingwerkes Deutschland. 

    Weitere Details der Stellungnahme gibt es hier.

  • Gerechter Handel - jetzt!

    Die Initiative Lieferkettengesetzt erinnert: Noch bis Ende November kannst Du bei der Mailaktion an Bundeskanzler Olaf Scholz mitmachen!

    Auf dem Weg zu einem EU-Lieferkettengesetz (CorporateSustainability Due Diligence Directive – CSDDD) sind bereits viele Hürden genommen worden. Die gesetzgebenden Organe der EU – Kommission, Rat und Parlament – haben sich alle positioniert. Auf Basis ihrer Vorschläge läuft aktuell die letzte Verhandlungsphase für den finalen Gesetzestext, der sogenannte Trilog. Dieser entscheidet über das gemeinsame Ziel, Menschenrechte, Klima und Umwelt in den Lieferketten europäischer Unternehmen zu schützen.

    Die Initiative Lieferkettengesetz fordert, dass die Bundesregierung ihre Verantwortung als größter Mitgliedsstaat wahrnimmt und ihre Verhandlungsmacht im Rat einsetzt. Wie im Koalitionsvertrag versprochen, müsse die Bunderegierung sich jetzt für ein wirksames EU-Lieferkettengesetz engagieren. Damit das EU-Lieferkettengesetz noch vor den Europawahlen im nächsten Jahr verabschiedet werden kann, muss Deutschland die Einigung im Trilog jetzt mit voranbringen.

    Um die Bundesregierung an das Versprechen zu erinnern, gibt es bis Ende November 2023 eine Mailaktion an Bundeskanzler Olaf Scholz, in der er aufgefordert wird, dass er das Versprechen aus dem Koalitionsvertrag in den Trilog-Verhandlungen zu Corporate Sustainability Due Diligence Directive umsetzt.

    Hier könnt Ihr die Mail an Bundeskanzler Olaf Scholz  abschicken.

    Die Initiative Lieferkettengesetz ist ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis von 130 Organisationen und vereint Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften, Entwicklungsorganisationen, Umweltverbände und kirchliche Akteure. Das Kolpingwerk Deutschland und KOLPING INTERNATIONAL bringen sich aktiv als Unterstützer in das Bündnis ein. Gemeinsam mit Partner*innen weltweit fordern wir ein wirksames EU-Lieferkettengesetz, um Menschen, Umwelt und Klima vor schädlichen Auswirkungen durch Unternehmen zu schützen.

  • Demokratie stärken

    Der Bundeshauptausschuss des Kolpingwerks Deutschland hat sich bei seiner Tagung Anfang November 2023 mit der politischen Lage in Deutschland beschäftigt. Er warnt in seiner Erklärung "Demokratie stärken" davor, die Demokratie leichtfertig aufs Spiel zu setzen, und ermutigt zur aktiven Teilhabe am politischen Leben.

    Die Erklärung im Wortlaut: 

    Demokratie stärken
    Erklärung des Bundeshauptausschusses vom 4. November 2023

    "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus." Mit diesen Worten beschreibt unser Grundgesetz, dessen
    75. Geburtstag wir im kommenden Jahr feiern, zugleich Chancen und Anforderungen an unser demokratisches Miteinander. Volkssouveränität und Rechtstaatlichkeit sind die beiden tragenden Säulen unserer Demokratie. Sie schützt uns als Bevölkerung vor der Herrschaft einzelner, denn sie überträgt die Entscheidungsgewalt auf alle ihre Staatsbürger*innen. Darum sind wir alle aktiv gefordert, uns zu informieren, uns eine Meinung zu bilden und diese bei Wahlen zum Ausdruck zu bringen. Zu den demokratischen Spielregeln gehört es, Mehrheitsentscheidungen zu akzeptieren, Auseinandersetzungen mithilfe der Rechtsprechung friedlich auszutragen und Andersdenkende mit Respekt zu behandeln. Unser Grundgesetz legt nicht nur das Fundament für eine formale Demokratie, sondern ist auch eine freiheitlich-demokratische Grundordnung mit unantastbaren Prinzipien.

    Unsere Demokratie ist gefährdet

    Die Bundesrepublik hat Erfolgsgeschichte geschrieben, trotz oder gerade wegen zahlreicher Krisen, die wir überwunden haben. Allgemein steigender Wohlstand ermöglichte es, geringere Einkommen zu stärken und die Bandbreite der Einkommensgruppen nicht übermäßig auseinander klaffen zu lassen. Doch der freiheitlich-demokratische Grundkonsens in unserer Bevölkerung schwindet und wird von extremistischen und populistischen Kräften sogar vollständig abgelehnt. Das bedroht den Fortbestand unserer Demokratie.

    Die Gründe hierfür sind zahlreich: wirtschaftliche Unsicherheit, soziale Ungleichheit und Zukunfts­sorgen – Menschen, die davon betroffen sind oder Angst vor dem sozialen Abstieg haben, sind – selbst, wenn diese unbegründet ist – dem politischen System gegenüber besonders kritisch. Ein zunehmend breites Spektrum an Meinungen und Lebensstilen, die jeweils für sich das moralisch Gute und Richtige proklamieren, erschwert die Identifikation und trägt zur Polarisierung der Gesellschaft bei. Wir müssen auch beobachten, dass im Rahmen dieser Entwicklung eine Mehrheit der Bürger*innen, die die Demokratie bejahen, sich immer mehr aus dem politischen Raum zurückzieht.

    Auch die Medienlandschaft hat sich stark verändert: Immer mehr Menschen beziehen ihre Informationen immer seltener aus der ausgewogenen kritischen Berichterstattung des unabhängigen Journalismus, sondern aus Quellen, die ihre Ansichten zu bestätigen scheinen. Soziale Medien beschleunigen dabei die Verbreitung von Unwahrheiten und lassen diese schwer wieder einfangen. Unzureichende Bildung und mangelnde Informationskompetenz machen anfällig für Fehlinforma­tionen, Verschwörungstheorien und einfache Erklärungen, die nur scheinbar Antworten auf komplexe Problemlagen bieten.

    Demokratie ist nicht selbstverständlich und muss geübt werden

    Die skizzierten gesellschaftlichen Entwicklungen sind nicht die Folge einer Schwäche der Demokratie. Unsere Demokratie ist nur so stark, wie wir sie gestalten. Das sollte für uns Anspruch und Herausforderung sein, unsere Verantwortung als Staatsbürger*innen wahrzunehmen. Tun wir dies nicht, laufen wir Gefahr, die Freiheiten und Rechte, die wir seit Jahrzehnten genießen können, leichtfertig an jene Kräfte zu verlieren, die diese nicht achten. Wir müssen alles Erforderliche tun, damit Demokratie funktionieren kann. Dabei gilt es auch Menschen zu gewinnen, die bislang wenig demokratisches Bewusstsein haben. Demokratie lebt vom Mitmachen.

    Demokratie ist unser aller Aufgabe

    Als demokratisch verfasster, katholischer Sozialverband bekennen wir uns bei KOLPING zu den Werten des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und nehmen gesellschaftliche und politische Verantwortung wahr. Diese Werte gelten für alle internen Entscheidungsprozesse: KOLPING lebt Demokratie.

    KOLPING fördert politisches Engagement und unterstützt die parlamentarische Arbeit sowie andere Formen gesellschaftlicher Teilhabe. Die Anerkennung der Würde aller Menschen sowie die Freiheit und Gleichheit vor dem Gesetz sind für uns unverhandelbar. Für uns sind gleichberechtigtes und der Chancengleichheit verpflichtetes Handeln unverzichtbar.

    Extremismus – in welcher Form auch immer – hat in unserer Mitte keinen Platz. Wir bieten den Gegner*innen der freiheitlichen und demokratischen Grundordnung keinen Raum, um für Realitätsverweigerung, verfassungsfeindliche Ziele sowie extremistisches, islamistisches, nationa­listisches, antisemitisches oder rassistisches Gedankengut zu werben. KOLPING positioniert sich in Stellungnahmen klar gegen derartige Tendenzen. Wir rufen dazu auf, wachsam gegenüber Gefährdungen der Demokratie zu sein und Haltung zu zeigen, sei es gegenüber Extremismus oder Desinformation.

    KOLPING setzt sich aktiv für politische Bildung und eine sachliche Auseinandersetzung ein, um die Bürger*innen zu befähigen, fundierte Entscheidungen zu treffen, die Grundprinzipien der Demokratie zu verstehen und politischem Desinteresse entgegenzuwirken. Mit unseren zahlreichen Bildungs­einrichtungen und -veranstaltungen tragen wir maßgeblich dazu bei. Kürzungen in der politischen Bildung und bei der Jugendverbandsarbeit durch die aktuelle Regierung schaden den Bemühungen um Stärkung der Demokratie.

    Sozialstaatliches Handeln ist wesentlich für die Stabilität der Demokratie. Wir handeln solidarisch und setzen uns für den Zusammenhalt in der Gesellschaft ein, um Spaltungen zu überwinden und die Grundwerte der Demokratie zu stärken.

    Wir ermutigen zur aktiven Teilhabe am demokratischen Prozess durch die Beteiligung an Wahlen und Abstimmungen. Zivilgesellschaftliches Engagement in Organisationen und Initiativen sowie in neuen Formaten, bei Demonstrationen und friedlichem Protest helfen, die Gesellschaft aktiv mitzugestalten und die eigenen Anliegen einzubringen. Wir rufen dazu auf, die anstehenden Europa- und Landtagswahlen zu nutzen, um der eigenen demokratischen Haltung Ausdruck zu verleihen und dabei diejenigen Kräfte zu unterstützen, die sich nachdrücklich für Frieden, Demokratie, Freiheit, soziale Gerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte einsetzen.

    Die Erklärung zum Download

  • Interview mit Vasyl Savka (Geschäftsführer Kolping Ukraine)

    Bei der Generalversammlung von KOLPING INTERNATIONAL in Bensberg war auch Vasyl Savka, Geschäftsführer von Kolping Ukraine und Vorsitzender des Kolpingwerkes Europa mit dabei. Er hat dem Domradio ein Interview über die Situation in seinem Land gegeben.
    Der Geschäftsführer von Kolping Ukraine und Vorsitzender des Kolpingwerkes Europa, Vasyl Savka, war bei der Generalversammlung sowie beim Aktionstag von KOLPING INTERNATIONAL mit dabei. Dort erzählte er DOMRADIO.DE, wie viel es ihm bedeutet hat, seine Kolpinggeschwister aus aller Welt endlich einmal wieder in den Arm nehmen zu können und wie dringend die Menschen in der Ukraine unsere Hilfe und Solidarität immer noch benötigen - gerade im Hinblick auf den kommenden Winter. Das Interview im Wortlaut hier.

    Einen Nachbericht zur Generalversammlung von KOLPING INTERNATIONAL vom 28. September bis 1. Oktober gibt es ebenfalls hier auf kolping.de zum Nachlesen und auf der Website von KOLPING INTERNATIONAL. Mehr dazu

    Bild: KOLPING INTERNATIONAL

  • Neuer Spendenrekord: KOLPING INTERNATIONAL legt Jahresbericht für 2022 vor

    Der Jahresbericht 2022 von KOLPING INTERNATIONAL Cooperation e.V. ist erschienen. Darin blickt die Entwicklungsorganisation des Internationalen Kolpingwerkes auf ein erfolgreiches Jahr zurück: 170 Projekte in 39 Ländern wurden von Köln aus begleitet – von beruflicher Bildung bis hin zur Förderung von Kleinbauern und Kleinunternehmen. Für die Armutsbekämpfung in Afrika, Asien, Lateinamerika sowie Mittel- und Osteuropa standen insgesamt Mittel von rund 10,81 Millionen Euro zur Verfügung. 

    Besonders erfreulich entwickelten sich die Spendeneinnahmen: „Während die öffentlichen Förderungen seit einiger Zeit zurückgehen, erlebten wir 2022 mit Blick auf die Spendenbereitschaft das beste Jahr in der Geschichte unseres Vereins“, berichtet Generalsekretär Dr. Markus Demele. Mit einer Spendensumme von 5,74 Millionen Euro konnte das Ergebnis vom Vorjahr noch einmal um 22 Prozent gesteigert werden. „Gerade vor der schwierigen weltpolitischen und wirtschaftlichen Lage im letzten Jahr, die auch viele Menschen hierzulande hart getroffen hat, ist diese Steigerung umso beeindruckender. Sie zeigt zudem das große Vertrauen, das die Spenderinnen und Spender in unsere weltweite Entwicklungszusammenarbeit besitzen.“ Mit 2,2 Millionen Euro kam ein Großteil der Spenden für die Ukraine-Nothilfe, die die osteuropäischen Kolpingverbände seit Kriegsbeginn gemeinschaftlich leisten. „Hier setzte sich die überwältigende Solidarität fort, die KOLPING INTERNATIONAL bereits für seine weltweite Corona-Nothilfe erfahren durfte. Dafür und für jedes einzelne Engagement danken wir allen Unterstützerinnen und Unterstützern von Herzen“, sagt Markus Demele.

    Im Hinblick auf die sinkenden Fördergelder des Bundes im Bereich Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe betont der Generalsekretär: „Die aktuellen Herausforderungen, Deutschland sicherheitspolitisch und klimaneutral neu aufzustellen, lassen die Spielräume im Bundeshaushalt kleiner werden. Doch es wäre kurzsichtig, die internationale Armutsbekämpfung einzuschränken. Dies verbietet sich aufgrund unseres christlichen Menschenbildes sowie auch vor dem Hintergrund, dass Instabilitäten und Migrationsdruck in vielen Ländern des Globalen Südens schon jetzt zunehmen.“

    Der Jahresbericht kann bei KOLPING INTERNATIONAL abgerufen werden.

  • Einweihungsparty Inklusionsgeräte

    Die Initiative der Kolpingjugend Illingen vom September 2022, eine Inklusionsschaukel an der Bergkapelle Illingen zu realisieren, ist  auf eine solch überwältigende Resonanz gestoßen, dass nun zwei Geräte angeschafft werden konnten.

    Die ganze Kolpingsfamilie hat sich tatkräftig für das Projekt eingesetzt und es konnten viele Unterstützer und Spender gewonnen werden. Beide Geräte wurden mittlerweile dankenswerterweise vom Bauhof Illingen installiert und sind startklar.
    Mit einer Party fand im Juli die Einweihung statt. Dabei waren die Kolpingsfamilien aus dem Bezirk und der Fanfarenzug Humes, Schüler*innen der Rothenbergschule, einer Förderschule geistige Entwicklung der Lebenshilfe beteiligten sich mit Tanz- und Gesangseinlagen.

  • Katholische Verbände beziehen Stellung zu Kirchenaustritten

    Seit Bekanntwerden der neusten Austrittzahlen – 2022 waren es über eine halbe Million Menschen – diskutiert nicht nur die kirchliche Öffentlichkeit über Lage und Zukunft der Kirche in Deutschland.

    Die Kirche in Deutschland ist traditionell stark vom Verbandskatholizismus geprägt. Das katholische Nachrichtenportal Katholisch.de beschäftigte sich deshalb mit den Auswirkungen und Herausforderungen für die Verbände und fragte, was sie der Entwicklung entgegensetzen. Bundessekretärin Alexandra Horster berichtete, dass das Kolpingwerk im Vergleich deutlich weniger Mitglieder verliere als die "verfasste" Kirche. Das Begleitungs- und Beratungssystem (BuB) helfe den bundesweit rund 2.200 Kolpingsfamilien dabei, Perspektiven für die künftige Arbeit vor Ort auszuloten. Zugute komme dem Verband auch der aktive Nachwuchs in der Kolpingjugend. Allerdings werde es für einen katholischen Verband immer schwerer, mit positiven Botschaften und Angeboten auf Basis des christlichen Wertefundaments auf sich aufmerksam zu machen.

    Bundessekretärin Horster betonte, das Kolping sein Leitbild überarbeitet habe: Alle, die das Leitbild bejahen, können Mitglied werden. "So können wir als Verband auch auf spiritueller Ebene generationsübergreifend für Jung und Alt Kirche sein". Auch im Jugendbereich engagiere sich Kolping mit einem breiten Angebot an gesellschaftlichen Themen wie Klimaschutz und Umgang mit Geflüchteten. "Damit schauen wir als Verband angesichts der Kirchenkrise offensiv und hoffnungsvoll nach vorne."

    Der vollständigen Artikel mit Aussagen anderer katholischer Verbände findet sich hier.

  • Es tut sich was! Kolpingwerk DV Trier und Handwerkskammer Koblenz veranstalteten am 11. Juli gemeinsam einen Themenabend „Arbeit(s).Werte. Wandel“.

    Trotz hoher Temperaturen fanden rund 70 Personen den Weg ins Zentrum für Ernährung und Gesundheit in Koblenz – gleich um die Ecke vom Kolpinghaus.
    Der kurzweilige Abend beleuchtete den Wandel der Arbeitswelt und Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung. Organisationsentwickler Johannes Paetzel stellte zunächst aktuelle Entwicklungen vor und präsentierte, welche Auswirkungen das in der Arbeitswelt und vor allem im Handwerk hat und haben kann. In verschiedenen Gesprächsrunden wurde das weiter beleuchtet. Kathrin Zellner, Vorstandsmitglied des Kolpingwerkes Deutschland, Handwerksmeisterin und Vizepräsidentin der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz betonte, wie wichtig es ist, die Mitarbeitenden in Veränderungsprozesse einzubeziehen. Gerade mit Blick auf den Ausbildungsmarkt werde oft das aktuelle Bild der Berufe noch nicht vermittelt. In der Schreinerei fände man heute schließlich nicht mehr einfach Hobel. So eine CNC sei ein beeindruckendes hochtechnisches Gerät. Auch ihren Forderung an die Politik, was zum Beispiel den Schluss weißer Flecken auf der Landkarte im Internetzugang betrifft, konnte sich Ralf Hellrich, der Hauptgeschäftsführer der Hwk Koblenz nur anschließen. Er wies außerdem darauf hin, dass jedes Unternehmen anders ist und seinen individuellen Weg finden muss.

    Zwei innovative Betriebe wurden in kurzen Videoklips vorgestellt und beteiligten sich ebenfalls an der Diskussion. Hier wurde auch noch einmal deutlich, dass viele digitalen Möglichkeiten (z.B. in der Baubranche) nur sinnvoll nutzbar sind, wenn man auch überall Internet hat. Nichtsdestotrotz sind nicht nur alle Mitarbeitenden mit Handys und Tablets ausgestattet, die verzahntes Arbeiten ermöglichen, sondern es wird auch schon über 3D-Druck auf der Baustelle nachgedacht. Aber es ist nicht nur die Digitalisierung, auch flexible Arbeitszeitmodelle sind ein wichtiger Baustein der Veränderungen. Sie stärken die Mitarbeiterbindung und erleichtern es, neue Mitarbeitende zu werben. Tischler Rolf Hendgen berichtete von der Umstellung auf die 4-Tage-Woche in seinem Schreinerbetrieb.
    Schließlich konnten die Anwesenden über kurze – natürlich digitale – Umfragen ihre Einschätzungen abgeben. Beim anschließenden kulinarischen Ausklang bot sich so viel Stoff für Austausch und weitere Überlegungen.

     

  • Kolpingwerk: Menschenwürdiges Lebensende ermöglichen

    Das Kolpingwerk Deutschland fordert, dass bei der gesetzlichen Regelung des assistierten Suizids dem Ausbau der palliativen Versorgung und der menschlichen Zuwendung Vorrang eingeräumt wird. Außerdem sollen professionelle Rahmenbedingungen für Psychologie, Psychotherapie und Psychiatrie geschaffen werden.


    Bei der gesetzlichen Regelung des assistierten Suizids müssen alle staatlichen Anstrengungen auf ein erträgliches und der Menschenwürde verpflichtetes Lebensende abzielen. Das fordert der Bundesvorstand des Kolpingwerkes Deutschland in einer heute veröffentlichten Erklärung. Bei allem müsse der Lebensschutz klaren Vorrang haben. Außerdem gelte es, am Lebensende den komplexen Prozess der Begleitung stärker ins Blickfeld zu rücken. 

    Medizinische Maßnahmen für eine dauerhafte professionelle Begleitung am Lebensende, die dem Sterben in Würde dienten, müssten eine bessere finanzielle Förderung erhalten. Konkret heiße das, so Ursula Groden-Kranich, Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland: „Es braucht einen Ausbau der palliativen Versorgung, eine neue Sensibilität für dringend benötigte menschliche Zuwendung und professionelle Rahmenbedingungen für Psychologie, Psychotherapie und Psychiatrie.“ Dazu müsse die Palliativmedizin flächendeckend gestärkt und Beratungsstrukturen aufgebaut werden, die es erlaubten, auf die Komplexität individueller Lebens- und Krankheitsgeschichten einzugehen. Dies gelte es, im Gesetzgebungsverfahren finanziell abzusichern und die Finanzierungszusagen der Bundesländer einzuholen.

    Darüber hinaus warnt das Kolpingwerk Deutschland erneut vor einer drohenden Kommerzialisierung und lehnt geschäftsmäßige Formen des assistierten Suizids ab. Die Suizidassistenz dürfe weder zu einem normalen Handlungs- und Behandlungsangebot werden, noch dürften sich Menschen aufgrund eines in der Öffentlichkeit entstehenden Drucks dazu genötigt fühlen, aus dem Leben zu scheiden. Gesellschaftlich verheerend wäre, so heißt es weiter in der Erklärung, wenn Versorgungslücken in der Pflege oder die Überforderung im Gesundheitssystem dazu führten, dass Menschen keine anderen Auswege sähen.  

    Mit der Prioritätensetzung verbindet das Kolpingwerk gleichwohl die Erkenntnis, dass es im Einzelfall Grenzsituationen gibt, in denen einem Menschen das Recht zu sterben nicht verweigert werden sollte. Wichtig sei hierbei, dass dies nur in einem Zeitraum von drei bis zwölf Wochen nach einer Beratung durch den Arzt geschehe und sichergestellt sei, dass die Entscheidung nur aus freiem Willen getroffen werde.

    Die vollständige Erklärung finden Siehier 

     

  • Mit Mut in die Zukunft Kolpingwerk Trier wählt und feiert

    Bei seiner Versammlung am 24. Juni hat das Kolpingwerk Diözesanverband Trier langjährige Vorstandsmitglieder für ihr besonderes Engagement geehrt und einen neuen Vorstand gewählt. Der Laudator, der ehemalige Diözesanvorsitzende, Andreas Heinrich, erheiterte die Versammlung, indem er sie mit auf die Suche nach den Gründen nahm, dem scheidenden Diözesanpräses Thomas Gerber das Ehrenzeichen des Diözesanverbandes zu verleihen. Letztlich bescheinigte er ihm die drei christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung – nicht nur in Bezug auf Gott, sondern auch auf die Menschen hin. Das Ehrenzeichen des Diözesanverbands erhielt ebenfalls Martina Linden für ihren großen und kreativen Einsatz in der Internationalen Partnerschaftsarbeit, vor allem mit Bolivien. Den Preis für soziale Projekte vor Ort des Diözesanverbands erhielt die Kolpingsfamilie Schmelz St. Marien für ihr Engagement im Gute Zweck Laden, der ukrainischen Flüchtlingen, aber auch anderen Bedürftigen vor Ort Unterstützung bietet.

    Zusammen feierte die Versammlung nicht nur die Preisträger, sondern auch die Aktiven der KolpingHelden-Aktion. Diese Aktion legte im „Heldenmonat“ Mai einen besonderen Fokus auf die Arbeit der Kolpingsfamilien vor Ort, die mit vielen Aktivitäten das soziale Leben bereichern und unterstützen.

    Die Delegierten bestätigten Dr. Bernd Geisen aus Mendig als Diözesanvorsitzenden sowie seine Stellvertreter Arndt Eisenhut (Freisen) und Michael Brahm (Oberwesel). Als Diözesanpräses neu gewählt wurde Christian Heinz aus Hermeskeil.
    Elke Grün bleibt Geistliche Leiterin des Diözesanverbands, darüber hinaus wurden gewählt als Beauftragte für verschiedene Themenfelder Harald Schmillen (Remagen), Joachim Plitzko (Mendig) und Karin Hans (Merzig).

    Stehende Ovationen erhielt die 16-jährige Anna Düpre für ihre Rede zum Thema „Wem die Zukunft gehört“. Die Überlegungen, was Adolph Kolping uns heute sagen kann („Die Zukunft gehört Gott und den Mutigen“) und zur Situation der Kirche beleuchten kritische und hoffnungsvolle Punkte zur aktuellen Lage und potentiellen Zukunft.
    Am Ende ihrer Ausführungen konstatierte sie: „Solange wir glauben, geht es für uns alle weiter. Die Zukunft gehört denen, die mutig genug sind, zu vertrauen.“

  • Austauschtreffen zwischen Deutschem Gewerkschaftsbund und Kolpingwerk

    Mainz - Am 22. Mai 2023 traf sich eine Delegation des Kolpingwerk Landesvorstandes Rheinland-Pfalz mit Susanne Wingertszahn, Vorsitzende DGB Rheinland-Pfalz und Saarland und Myriam Lauzi, Bereich Sozial- und Gesundheitspolitik.

    Beim konstruktiven Austausch ging es um folgende Themen:

    • Tarifbindung
    • Gute Betriebsvereinbarungen
    • Fachkräftemangel
    • Gute Arbeitsbedingungen
    • Sozialwahlen 2023

    Während des Austausches betonte Landesvorsitzender Diakon Andreas W. Stellmann: „Kolping und der DGB arbeiten in vielen Bereichen eng zusammen. Dies hat sich gerade bei den Sozialwahlen wieder gezeigt. Diese gute Zusammenarbeit möchten wir auch mit Susanne Wingertszahn, der 2021 neu gewählten Vorsitzenden, fortführen.“ Am Ende des Treffens wurde eine baldige Fortsetzung beschlossen, die ein Schwerpunktthema behandeln soll. Auf deren Grundlage perspektivisch gemeinsame Positionierungen und Veranstaltungen geplant werden. Dem Kolpingwerk in Rheinland-Pfalz als mitgliederstarkem katholischen Sozialverband mit berufs- und sozialpolitischer Zielsetzung gehören rund 20.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, in den vier Diözesanverbänden Limburg, Mainz, Speyer und Trier an. Die Mitglieder des Kolpingwerks engagieren sich in der Jugend-, Senioren- und Erwachsenenbildung, in den Belangen der Arbeitswelt und in der Internationalen Partnerschaft. Ihre Aufgabe als katholischer Sozialverband ist es, sich als engagierte Christ:innen für soziale Gerechtigkeit einzusetzen, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und soziales Bewusstsein und Handeln zu fördern.

  • Wir trauern um Alexander Mayer

    Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. 2 Kor 3,17 

    Wir trauern um Alexander Mayer, Geistliche Leitung der Kolpingjugend DV Trier, der so plötzlich und unfassbar für uns alle aus dem Leben gerissen wurde. In ihm hatten wir einen engagierten Freund und Mitstreiter für die Kolpingjugend und das Kolpingwerk DV Trier. Er wird uns sehr fehlen.

  • Rasante Veränderungen schaffen Unsicherheit

    Im Workshop „Soziallehre 4.0 – In Zeiten der Digitalisierung menschlich bleiben“ in Engers im Pfarrheim St. Martin wurden gemeinsam mit dem Journalisten und Buchautor Heinrich Wullhorst Meinungen ausgetauscht und dieses wichtige Thema diskutiert. Eingeladen hatten das Kolpingwerk Trier, der Bezirk Engers-Kunostein und die Kolpingsfamilie Engers.
    In einer Zeit, in der die Digitalisierung immer weiter voranschreitet und unser Leben und Arbeiten maßgeblich beeinflusst, ist es von großer Bedeutung, auch die Auswirkungen auf unsere sozialen Beziehungen und unser Miteinander zu betrachten. Wie können wir sicherstellen, dass wir trotz aller Technologien und Innovationen nicht unsere Menschlichkeit verlieren? Wie können wir eine Gesellschaft gestalten, die gleichermaßen von Fortschritt und Solidarität geprägt ist?
    Der Vortrag und kombinierte Workshop hat Antworten auf diese und viele weitere Fragen gebracht. Die anregenden Diskussionen und der erfolgreiche Austausch waren für alle Teilnehmenden gewinnbringend. Das Kolpingwerk Trier bleibt am Thema dran.

     

  • Verantwortung für die Begrenzung des Klimawandels und seiner Folgen übernehmen

    Durch den Klimawandel sieht sich die Menschheit einer noch nie dagewesenen Bedrohung ausgesetzt. Nur gemeinsam, so die Überzeugung des Kolpingwerkes Deutschland, lassen sich der Klimawandel sowie seine ökologischen und sozialen Folgen begrenzen. In seiner Erklärung „Verantwortung für die Begrenzung des Klimawandels und seiner Folgen übernehmen“ zeigt sich der Bundesvorstand des Kolpingwerkes überzeugt, dass Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, aber auch jede*r Einzelne mit Mut und Tatkraft dazu beitragen können, die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen.

    Neben allen politischen Anstrengungen brauche es auch eigenverantwortliches Handeln, ist der Kolping-Bundesvorstand überzeugt. Mit Blick auf den Verbrauch von natürlichen Ressourcen seien alle gefordert, ihr individuelles Verhalten auf den Prüfstand zu stellen – von einem Verzicht auf unnötige Fahrten mit dem Auto und einem Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr über den nachhaltigen Konsum von Nahrungsmitteln und Bekleidung bis hin zu einer Reduzierung des heimischen Energiebedarfs. Die Vielzahl an möglichen Maßnahmen zeige, dass durch wohlbedachtes individuelles Verhalten auch ungeachtet vom Einkommen Energie gespart werden könne.
    Das Kolpingwerk selbst engagiert sich als weltweit tätiger Verband seit Jahren für die Erhaltung der menschlichen Lebensgrundlagen. In Deutschland finden sich etliche Initiativen, die sich der Bewahrung der Schöpfung widmen. Die Kolpingjugend im Kolpingwerk Deutschland arbeitet an dem Ziel, klimaneutral zu werden. Einrichtungen und Unternehmen des Verbandes betrachten nachhaltiges Modernisieren und Wirtschaften als wichtigen Auftrag. Und mit dem Klimamobil startet ein neues Projekt: es wird in Kolpingsfamilien, an Schulen und weiteren Einrichtungen im Rahmen niedrigschwelliger Bildungsarbeit für Nachhaltigkeit geworben.

    Die gesamte Erklärung mit allen (politischen) Forderungen findet ihr hier.

  • Gespräch Frauen:Perspektiven

    Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg, Direktorin Andrea Gerards, Strategiebereich Personal, und die Arbeitsgemeinschaft Frauen:Perspektive tauschten sich zu inhaltlichen und strukturellen Fragen von Geschlechtergerechtigkeit und der Stellung der Frauen aus. Die AG der katholischen Verbände und Berufsverbände bot ihre Expertise und die Zusammenarbeit mit den Gleichstellungsbeauftragten an. Neben arbeitsrechtlichen Aufgaben sollen diese sich auch thematisch mit verschiedenen Aspekten der Geschlechtergerechtigkeit beschäftigen. Fazit: Das Bistum und die AG als kompetente Ansprechpartner*in für Frauenthemen bleiben miteinander im Gespräch.

  • Wahlprogramm der ACA veröffentlicht

    Vom 11. April bis zum 31. Mai 2023 finden die Sozialwahlen statt. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Arbeitnehmer-Organisationen (ACA) tritt mit klaren Forderungen für ein menschenwürdiges und selbst bestimmtes Leben der Versicherten an.

    In ihrem Wahlprogramm formuliert sie konkrete Maßnahmen, für deren Umsetzung sich ihre gewählten Vertreter*innen in der Selbstverwaltung der Sozialversicherungssysteme bereits jetzt erfolgreich einsetzen.

    Mensch. Würde. Selbstbestimmung. Mit dieser Ausrichtung kandidieren die drei christlichen Sozialverbände – das Kolpingwerk Deutschland, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB) und der Bundesverband Evangelischer Arbeitnehmerorganisationen (BVEA) – gemeinsam als Arbeitsgemeinschaft christlicher Arbeitnehmerorganisationen (ACA). Für die Sozialwahlen 2023 benennt sie nötige Reformschritte für die Renten- und Krankenkassen sowie die Berufsgenossenschaften.

    Demographischer Wandel, die fortschreitende Digitalisierung und die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie erfordern neue Antworten in den sozialen Sicherungssystemen. Die ACA entwirft diese mit ihrem Wahlprogramm und stärkt so die solidarische Weiterentwicklung der gemeinschaftlichen sozialen Absicherung. „Wir müssen unsere sozialen Sicherungssysteme auf die aktuellen Bedürfnisse der Menschen ausrichten und auch für die Zukunft den Herausforderungen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens mit solidarischer Teilhabe begegnen“, so der Bundesvorsitzende der ACA, Andreas Luttmer-Bensmann.

    Das Wahlprogramm der ACA steht ab sofort zum Download bereit. Mehr dazu hier.

  • Kolping Bildung Deutschland übernimmt TÜV NORD Bildung

    Die gemeinnützige Bildungsgesellschaft des Kolpingwerkes Deutschland und der Bildungswerke verschiedener Bistümer erwartet durch Übernahme der TÜV Nord Bildung Wachstum im bundesweiten Weiterbildungsmarkt.

    Die Kolping Bildung Deutschland gGmbH ist neue Eigentümerin von TÜV NORD Bildung. Die Vereinbarung zur ganzheitlichen Übernahme des gemeinnützigen Unternehmens wurde am heutigen Donnerstag in Essen unterzeichnet. Mit der Übernahme der TÜV NORD Bildung baut Kolping sein Engagement im Bereich der Aus- und Weiterbildung weiter konsequent aus.

    Die Kolping Bildung Deutschland als Teil der Kolping Gruppe gehört mit 230 Bildungs­einrich­tungen und 8.200 Beschäftigten zu den größten Bildungsträgern in Deutschland. Sie wurde am 23. November 2022 von den Kolping-Bildungswerken aus den Bistümern Bamberg, Münster und Paderborn, der Kolping-Mainfranken GmbH sowie dem Kolpingwerk Deutschland (Deutsche Kolpingsfamilie e.V.)  gegründet. „Wir verfolgen mit der gemeinnützigen Kolping-Bildungsgesellschaft das Ziel, das gemeinsame Potenzial an Konzepten, personellen Kompetenzen und Bildungsstandorten im Geiste Adolph Kolpings zu nutzen, um deutschlandweit Bildungsangebote zu unterbreiten“, sagt Alexandra Horster, Bundessekretärin des Kolpingwerkes DeutschlandDie Kolping Bildung Deutschland wird die jetzt erworbenen 23 Bildungszentren und neun Pflegeschulen gezielt für den Aufbau einer neuen, deutschlandweiten Dachstruktur nutzen.

    Mit TÜV NORD Bildung übernimmt Kolping erstklassige Kompetenzen für die berufliche Erstausbildung, Umschulungen und Berufs-Qualifizierungen sowie Verbundausbildungen im Bereich der öffentlichen Hand und der Industrie. Für die 750 Mitarbeitenden von TÜV NORD Bildung bietet der Eigentümerwechsel eine attraktive berufliche Zukunftsperspektive. Kolping erwartet von dem Zukauf hohe Wachstumspotenziale im bundesweiten Weiterbildungsmarkt. Der TÜV NORD Konzern fokussiert seine Bildungsangebote künftig stark auf betriebliche Seminare, Fort- und Weiterbildungen.

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