4-mal mittwochs: Impuls 4 - 24.12.2025

Als vor fast 5 Jahren die Flutkatastrophe über das Ahrtal hereinbrach, war nach ein paar Stunden klar: Hier ist Hilfe nötig, ohne Hilfe wird es nicht gehen. Ohne viel zu sagen, sind Menschen von überall her ins Ahrtal gefahren und haben geholfen. Die die nicht direkt selbst ins Ahrtal fahren konnten, spendeten und/oder sammelten Spenden zur Unterstützung.
Als es vor einigen Monaten um die Planung des Diözesantages und um ein Motto dafür ging, war schnell klar, es geht um Gemeinsamkeit; und nach kurzer Beratung war klar, so wie gemeinsam geholfen wurde, so soll nun auch gemeinsam mit allen gefeiert werden. Somit stand das Motto „gemeinsam helfen – gemeinsam feiern“ fest.
In der Katastrophe haben sich viele Menschen zusammengerauft und etwas gemeinsam getan. Aber wie ist das abseits der Katastrophe?
Wie ist das in unsere Nähe, in der Nachbarschaft, in unserem Dorf, unserer Stadt?
Muss denn immer erst eine Katastrophe stattfinden, damit etwas gemeinsam gemacht wird?
Wenn ich den Vorhang um den Teller meines Lebens aufziehe und über meinen Tellerrand blicke, sehe ich, wie viele Ehrenamtliche etwas gemeinsam tun. Ich sehe, wie sie sich nicht nur bei Kolping, sondern in verschiedensten Vereinen engagieren; sei es im Karnevalsverein, im Sportverein, im Schwimmverein oder, oder, oder.
Viele Menschen sind ehrenamtlich tätig.
Aber in vielen Vereinen sind es oft immer dieselben, die etwas tun, und die werden immer weniger. Viele Feste leben davon, dass erst gemeinsam gearbeitet (geholfen) wird, dann gemeinsam gefeiert und anschließend gemeinsam aufgeräumt wird.
Blicke ich weiter über meinen Tellerrand, gibt es viele einsame Menschen. Studien belegen, dass es in allen Altersstufen viele einsame Menschen gibt. Ich rede nicht nur von Menschen, die im Alter zu Hause sitzen und einsam sind. Sondern ich spreche auch von den Menschen, die über 1000 vermeintliche Facebook (oder Instagram oder Snapchat oder …) Freunde haben und eigentlich trotzdem einsam und allein sind.
Jesus hat gesagt: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20)
Kein Fest, kein Gottesdienst, keine Veranstaltung oder kein Treffen mit Freunden o. ä. kann stattfinden, wenn da nicht 2 oder 3 sich treffen und das möglich machen oder vorbereiten.
Und da sind wir wieder beim Motto unseres Diözesantages: Denn nur wo 2 oder 3 gemeinsam helfen, können sie hinterher gemeinsam feiern.
In vielen Gegenden gibt es zu Weihnachten Aktionen, die Gemeinschaft schaffen, so gibt es zum Beispiel in Trier das „Weihnachten der offenen Tür“. Nicht nur Kolping, sondern viele Vereine und Gemeinschaften bieten Aktionen zu Weihnachten bzw. über das Jahr gegen Einsamkeit an.
Mein kleiner Impuls an Euch:
Denkt mal bitte darüber nach, wohin Ihr gehen könnt, wo Ihr andere Menschen treffen könnt. Wo Ihr Euch in einem Verein oder in einer Gemeinschaft ehrenamtlich einbringen könnt, um andere Menschen zu unterstützen.
Oder wo Ihr hingehen könnt, nur um teilzunehmen, um selbst nicht mehr einsam zu sein.
Wie könnt Ihr andere Menschen auffordern teilzunehmen, damit diese nicht mehr einsam sind?
Wo könnt Ihr einer von den zwei oder drei oder mehr Personen sein, die „gemeinsam helfen – gemeinsam feiern“?
Ich wünsche Euch frohe gesegnete besinnliche Weihnachtstage und einen guten Start ins neue Jahr 2026.
